• Implantatprothetik: Periimplantitis

Schutz vor Periimplantitis

Implantate können zwar nicht krank werden, sie können jedoch bei mangelnder Mundhygiene verloren gehen. Ein Implantat braucht eine möglichst saubere und bakterienfreie Umgebung. Bakterielle Entzündungen an der am Implantat anliegenden Mundschleimhaut gefährden den langfristigen Erfolg einer Implantatbehandlung.

Wie natürliche Zähne, die bei mangelnder Pflege durch eine Parodontitis gefährdet sind, kann nach erfolgreicher Einheilung bzw. Osseointegration bei unzureichender Mundhygiene an den Implantaten eine so genannte Periimplantitis auftreten. Diese periimplantären Entzündungen um das Implantat sind die häufigste Ursache von Spätkomplikationen, die im schlimmsten Fall zum Verlust eines Implantates führen können.
Nach erfolgter Implantatinsertion und Osseointegration bieten regelmäßige Nachkontrollen und Professionelle Zahnreinigung Schutz vor Periimplantitis und Mukositis.

Prävention schützt vor diesen Entzündungen

Sorgfältige und regelmäßige Reinignung schützten vor Ablagerungen am Implantat
Sorgfältige und regelmäßige Reinignung schützten vor Ablagerungen am Implantat

Patienten ist zum Zeitpunkt der Implantation oft nicht bewußt, dass sich auch das periimplantäre Gewebe entzünden kann. Diese periimplantären Entzündungen um das Implantat sind die häufigste Ursache von Spätkomplikationen, die im schlimmsten Fall zum Verlust eines Implantates führen können. Nur Prävention schützt vor diesen Entzündungen. Wenn sich das periimplantäre Gewebe rund um ein Implantat entzündet, besteht die Gefahr einer Mukositis und in der Folge die Gefahr einer Periimplantitis.

Diese Prävention schützt vor diesen Entzündungen und beginnt schon vor der Implantation. Gute Mundhygiene und eine entsprechend gesunde Situation des Zahnfleisches und der Zähne sind Voraussetzung für die Planung einer erfolgreichen Implantatbehandlung. Nach der Einheilung der Implantate kann dieser Behandlungserfolg nur mit entsprechender Mundhygiene gesichert werden. Die Pflege zu Hause muss durch eine regelmäßige Kontrolle und professionelle Prophylaxe in der Zahnarztpraxis ergänzt werden. Bei einer Implantatprophylaxe in der Praxis werden an für den Patienten schwer zugänglichen Stellen des Implantates Anlagerungen, bakterielle Besiedelung (Plaque) und der pathogene Biofilm entfernt.

Anzeichen einer Periimplantitis

Anzeichen einer Periimplantitis sind Rötung, Blutung und Schwellung des implantatumgebenden Zahnfleisches
Anzeichen einer Periimplantitis sind Rötung, Blutung und Schwellung des implantatumgebenden Zahnfleisches

Mukositis

Die Mukositis ist vergleichbar mit einer Zahnfleischentzündung /einer Gingivitis. Bei einer Mukositis kommt es zu Blutungen, der Knochen ist jedoch noch nicht angegriffen und es gibt keine Anzeichen von Knochenverlust.

Periimplantitis

Je früher eine Periimplantitis diagnostiziert wird, umso höher sind die Chancen einer erfolgreichen Therapie. Bei rechtzeitiger Diagnose kann der gefürchtete Knochenabbau um die Implantate verhindert werden. Die Aufklärung des Patienten spielt eine besondere Rolle.

Erste Anzeichen einer Periimplantitis sind Rötung, Blutung und Schwellung des Implantat umgebenden Zahnfleisches. Die Symptome einer Periimplantitis sind von Patienten nur schwer zu erkennen, da sie meist schmerzlos sind. Zu Beginn ist die Infektion noch auf das Weichgewebe beschränkt. Es kommt zu einer periimplantären Taschenbildung von über 4mm Taschentiefe und Schädigung des Bindegewebes. Die Entzündung führt am Implantat angrenzende Knochen zu einem schleichenden, kontinuierlichen Knochenrückgang von mehreren Millimetern und schließlich zu dessen Lockerung.

Therapie einer Periimplantitis

Mechanische Säuberung des Implantates mit einer speziellen Titanbürste
Mechanische Säuberung des Implantates mit einer speziellen Titanbürste

In der Initialphase werden die Bakterien und die entzündungsauslösenden Keime auf der Implantatoberfläche entfernt und anschließend die kontaminierte Oberfläche des Implantates desinfiziert. Es werden Rauigkeiten und Ablagerungen am Implantat abgetragen und eventuelle Schmutznischen entfernt, um erneuter Plaqueanlagerung vorzubeugen. Eine geglättete Implantatoberfläche unterstützt eine verbesserte Hygieenefähigkeit und soll zu einer Reduktion der periimplantären Entzündung führen.

Für die weitere Reinigung können speziell für die Periimplantitis-Behandlung optimierte Ultraschallsysteme mit modifizierten Ultraschallansätzen verwendet werden. Die Biofilmentfernung kann mit Luft-Pulver-Wasserstrahl-Geräten mit niedrigabrasiver Pulverstrahltechnik ergänzt werden. Mit dem Einsatz einer zusätzlichen Lasertherapie können Bakterien sicher eliminiert werden. Diese mechanische Reinigung der Implantatoberfläche kann mit einer Antibiotikagabe unterstützt werden, um die Keimbelastung an Titanoberflächen zu reduzieren und die akute Entzündung zu behandeln. Auf die Ursache der Periimplantitis hat die Antibiotikagabe jedoch keinen Einfluss.

Ein Patient muss bereit sein, die Implantatpflege zu optimieren, da eine mangelnde Pflege das größte Risiko für das Entstehen der Periimplantitis ist. Probleme lassen sich nur mit einem strukturierten Nachsorgekonzept und einem systematischen, engmaschigen Recall vermeiden.

Offenes chirurgisches Verfahren

Nach diesen antiseptischen Maßnahmen können weitere möglichst minimalinvasive Schritte erfolgen. Nach Knochenverlust muss zusätzlich chirurgisch interveniert werden. Bei diesem offenen chirurgischen Verfahren kann die Oberflächenbearbeitung des Implantats mit regenerativen Techniken kombiniert werden, um den Knochenabbau auszugleichen. Bei diesen regenerativen Maßnahmen wird mit Knochenersatzmaterialien gearbeitet, die geschützt von Membranen die Neuanlagerung von Knochen fördern sollen. Therapieziel ist eine Situation ohne klinische Entzündungszeichen und die Aufrechterhaltung der Implantatfunktion sowie ein Band befestigter Schleimhaut um das Implantat zu schaffen.

Implantate - eine Investition in Lebensqualität

Das Ziel jeder Implantatbehandlung ist einen natürlichen, fest sitzenden Zahnersatz zu erhalten, der sicher eingeheilt ist und kein Unterschied zu natürlichen Zähnen zu spüren ist.

Gewissenhafte Mundhygiene ist Voraussetzung, um Implantate lange genießen zu können. Natürliche Zähne und auch die neuen, Implantat getragenen Zähne sollten am besten nach jeder großen Mahlzeit geputzt werden. Ziel einer gründlichen Zahnpflege ist, die schonende Entfernung von weichem Plaque und beginnenden Zahnsteinanlagerungen.

Nach der Einheilung der Implantate kann der Behandlungserfolg nur mit entsprechender Mundhygiene gesichert werden. Die Pflege zu Hause muss durch eine regelmäßige Kontrolle und professionelle Prophylaxe in der Zahnarztpraxis ergänzt werden. Bei einer Implantatprophylaxe in der Zahnarztpraxis werden an für den Patienten schwer zugänglichen Stellen des Implantates Anlagerungen, bakterielle Besiedelung (Plaque) und der pathogene Biofilm entfernt.

Gerade ältere oder pflegebedürftige Menschen mit eingeschränkter Motorik und nachlassender Sehkraft brauchen bei der Reinigung und Pflege ihres Implantat getragenen Zahnersatzes die Unterstützung durch ihre Betreuer und ihr sozialen Umfeld.

 

Finden Sie einen Spezialisten für Implantologie in der Nähe: